Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat berechnet, dass in der Schweiz selber jährlich 2,6 Millionen Tonnen Lebensmittelverluste gewogen in Frischsubstanz anfallen. Europaweit liegt diese Zahl sogar bei 88 Millionen Tonnen. Mindestens zwei Drittel davon seien vermeidbare Verluste, was heisst, die Lebensmittel wären zum Zeitpunkt ihrer Entsorgung und bei rechtzeitiger Verwendung geniessbar. Dies ist umso bedeutender, wenn man bedenkt, dass 30% der Treibhausgasemissionen in Zusammenhang mit der Ernährung stehen.
Es gibt vielfältige Ansätze zur Reduktion solcher Lebensmittelverluste. Einer davon sind moderne Verpackungen, die aktiv dazu beitragen können, Lebensmittel länger haltbar zu machen und so Verluste zu vermeiden. Verpackungen verursachen nur etwa 1,5-2,0 des Klimafussabdrucks europäischer Konsumenten.
Mit der Frage, inwieweit nun solche Lebensmittelverpackungs- und Lebensmittelverarbeitungslösungen, die nachweislich zu verbesserter Produktqualität, optimiertem Produktschutz und verlängerter Haltbarkeit führen, schliesslich zu einer Reduktion solcher Lebensmittelabfälle beitragen können, beschäftigten sich rund 30 Partner aus Wirtschaft und Forschung drei Jahre lang intensiv. Als Forschungspartner dabei waren die Institute für Abfallwirtschaft und Lebensmitteltechnologie der BOKU Wien, die denkstatt GmbH als Beratungsunternehmen im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit, sowie das OFI (Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik) und grosse Detailhändler wie REWE und SPAR
Durch die Entwicklung eines multidisziplinären Ansatzes konnten anhand spezifischer Fallbeispiele für verschiedene Lebensmittelproduktgruppen (u.a. Fleischwaren, Obst & Gemüse) konkrete Effekte der neuartigen Verpackungslösungen und optimierten Verarbeitungskonzepte auf die Lebensmittel selbst, in Hinblick auf Qualität und Haltbarkeit, sowie auf ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit, als auch auf den Handel und v.a. auf Konsumentenebene untersucht werden. Es wurde nachgewiesen, dass durch optimierte Verpackungen die CO2 Emissionen pro Kilogramm Frischware um 270 Gramm reduziert werden können.
Mit den Ergebnissen dieses 3-jährigen Projektes wurde ein Leitfaden erstellt, der die Branche der Lebensmittelverpackungshersteller und die zugehörigen Branchen Lebensmittelproduzenten und Handel dabei unterstützt, nachhaltige Lösungen mit verbessertem Produktschutz zur Senkung der Lebensmittel-Abfallmenge zu entwickeln und einzusetzen.
Der Leitfaden steht kostenlos in Deutsch und Englisch zur Verfügung:
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